Auch wir benutzen nun schon seit Jahren Stöcke für den Aufstieg. Der Vorteil dabei ist, dass man zwangsläufig ein Zuggeschirr einsetzt. Denn der Arm, der den Schlitten zieht, wird schlecht und ruckweise belastet, zieht einseitig am Körper und die Folge ist, dass - speziell ich - dann besonders unter diesem Arm stark schwitze.
Beim Geschirr ist folgendes ganz wichtig: Es muss ein Gummistraps (Verzurrgummi vom Fahrrad) eingesetzt sein, der die Rucke ausgleicht. Auf einem Video von German luge über die Weidner Hütte sieht man das eher schlechte Beispiel mit dem schlagenden Zugseil. Weiterhin sollten die Angriffspunkte am Körpergurt seitlich sein. Nicht nur einmal hinten mittig, das schnürt zu stark die Hüfte ein. Genäht habe ich die Geschirre aus Resten von Koffer- und Taschengurten.
Vor der Abfahrt binde ich kleine "Häubchen" um die Korkgriffe, damit sie nicht so nass werden, falls doch mal so richtig der Schnee stiebt.
Dann binde ich die Stöcke mit Klettbandschlaufen unten an den Gallzeiner-Rodel. Und zwar links und rechts, damit die Sitzfläche nach unten freibleibt und der - flexible - Rodel auch nicht "verspannt" wird. Für die gefährlichen Spitzen gibt es Aufstecker, die normal für den Asphalt gedacht sind.
Beim Aufstieg stecke ich all das lose Material (Mützen, Handschuhe, Gurte usw.) in ein Kinderwagennetz, das ich auf die Sitzfläche gebunden habe. Damit habe ich ganz sicher vermieden, dass man meine verlorengegangen Handschuhe auf der Piste wiederfindet und ich mir vorher die Finger abfriere. Es ist nicht notwendig, das Netz für die Abfahrt zu entfernen, es stört beim Draufsitzen überhaupt nicht.
Zwei Dinge habe ich am Gallzeiner-Rodel noch geändert:
Bei der Beinauflage links und rechts an den Holmen habe ich Polster (Isoliermaterial Heizungsrohre) angebracht. Damit diese Polster nicht an irgendwelchen scharfen Kanten ausfransen, (ist ja nur Schaumstoff) nähte ich aus festem Stoff je eine Ummantelung und schnürte sie drüber. Seit dem sind die blauen Flecken an den Innenschenkeln weg.
Außerdem haben wir ein Glöckchen vorn dran. Das mag zwar "kindisch" erscheinen, aber bisher hörten wir durchwegs nur positive Reaktionen: "Na, Euch hört man ja gottseidank schon vom Weitem!" "Endlich mal jemand, der sich nicht anschleicht". Usw. Da bleibt für die Bergaufgeher genügend Zeit, sich an den Rand zu stellen.
Ich hoffe, da hab ich für einige Mitrodler ein paar Denkanstöße gegeben. Es bleibt ja noch genug Zeit zum Basteln, bis der erste ordentlich Schnee fällt.